Vor einem Auftrag für einen Freelancer steht wie bei Arbeitern und Angestellten eine Bewerbung und ein Vorstellungsgespräch. Eine Binsenweisheit, zugegeben. Sie scheint jedoch noch nicht bei allen Selbständigen angekommen zu sein. Mir hat einmal ein Vermittler vor einem Telefoninterview gesagt: „Zeigen Sie sich bitte etwas umgänglich, interessiert und erzählen Sie von sich und über Ihre Kompetenzen.“ Auf meine Antwort: „Das ist doch selbstverständlich“ meinte er: „Im Telefoninterview vor ein paar Minuten war Ihr Kollege so schweigsam, dass sich der Kunde absolut kein Bild von dem Menschen machen konnte, den er im Begriff war anzuheuern.“
Es ist also wichtig, sich auf telefonische Vorstellungsgespräche für eine Projektstelle gut vorzubereiten. Noch eine Binsenweisheit. Obwohl es jeder wissen müsste, vor allem jeder Selbständige; auch am Telefon muss bei einem Vorstellungsgespräch ein guter Eindruck hinterlassen werden. Gerade im IT-Beratungsbereich denken viele, es reicht ein Profil, das perfekt zur ausgeschriebenen Position passt, um potenzielle Auftraggeber zu überzeugen. Es mag sein, dass es einmal so war. Inzwischen höre ich immer häufiger von Projektleitern, dass sie sich von einem Kandidaten wieder getrennt haben, obwohl er von seinen Kenntnissen her optimal gepasst hatte.
Oft fehlt es leider an Kommunikationskompetenz, die heute immer wichtiger wird. Am Telefon, wo der visuelle Eindruck fehlt, spielen Stimme, Tonalität und sprachlicher Ausdruck eine immense Rolle. Der visuelle Eindruck überlagert bei einem persönlichen Treffen meist den akustischen. Es ist am Telefon daher wichtig, wie formuliert wird, und in welchem Ton etwas gesagt wird. Da nur Sprache übermittelt wird, sollte besonders auf den Ton geachtet werden, wie etwas gesagt wird. Also unbedingt darauf achten, alles verständlich zu formulieren und in einem freundlichen Ton sagen. Wer am Telefon gut kommunizieren kann, dem wird auch zugetraut, dass er im Projekt angemessen kommunizieren kann.
In unserer Zeit, in der kaum jemand lange warten will, haben sich vor der Besetzung von Projektstellen Telefoninterviews etabliert. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Entfernungen oft groß sind, und daher eine Anreise neben den Kosten eben auch (unnötig) Zeit verbraucht. Insofern halte ich es für wichtig, sich intensiv auf telefonische Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Das Jobportal jobs.de hat einen Artikel veröffentlicht, in dem für Arbeitnehmer 10 Tipps gegeben werden, wie sie sich am besten bei Telefoninterviews präsentieren. Mit ein klein wenig Phantasie kann jeder Freelancer diese Tipps für das eigene Verhalten anpassen. Wie immer empfehle ich, solchen Tipps nicht sklavisch zu folgen, sondern ein paar Überlegungen zu riskieren, wie solche Empfehlungen am besten für das eigene Verhalten adaptiert werden können.
Gehen Sie die zehn Punkte durch und überlegen sich, wie Sie jeden einzelnen für sich umsetzen können. Was passt für Sie? Was würden Sie anpassen müssen, damit Sie authentisch wirken. Machen Sie sich Notizen und entwerfen Sie eine Strategie für zukünftige Vorstellungsgespräche, die Sie telefonisch führen werden.
Hier geht es zum Artikel: Zehn Tipps für das telefonische Vorstellungsgespräch https://tipps.jobs.de/zehn-tipps-fuer-das-telefonische-vorstellungsgespraech/